Das große Buh
Vios Eltern ziehen in ein älteres Haus - und wissen nicht, dass sie gespenstische Mitbewohner haben, die mit Wonne und allen Geistertricks die neuen Bewohner vertreiben wollen. Bis Vio das Geistermädchen Schuschumilia entdeckt, als sie verzweifelt mitten in der Nacht Ausschau hält, wo ihr Fast-Haustier, ein Rabe, abgeblieben ist. Gemeinsam machen sie sich auf die Suche und müssen entdecken, dass der Rabe just beim Geister-Bürgermeister sitzt und, wie es sich alsbald herausstellt, für Verständigung zwischen Menschen- und Geisterwelt sorgt. - Die Autorin gestaltet den Romanhintergrund als zwei Parallelwelten, die sehr ähnlich funktionieren, aber im Normalfall kaum Berührungspunkte haben. Zumindest der erwachsene Leser amüsiert sich über den typischen Beamtenjob des Geistervaters. Das Buch lässt sich durchaus als Parabel für extrem unterschiedliche Lebensweisen des menschlichen Alltags verstehen, wie sie immer häufiger werden, auch mit negativen Phänomenen wie Fremdenangst aufgrund von geringem Wissen voneinander. Das Geistermädchen hat dieselben Probleme wie das Menschenkind: Es muss Vokabeln lernen und ist auch nicht mit jeder Entscheidung der Eltern einverstanden. Unaufdringlich macht die Autorin das mit den fiktiven Gleichläufen bewusst. Überall zu empfehlen.
Pauline Lindner
rezensiert für den Sankt Michaelsbund.
Das große Buh
Meike Haas
Planet! (2018)
137 S. : Ill.
fest geb.
Borromäus-Altersempfehlung: ab 8