Der weiße Panther

Berlin 1958: Harry Renner (stets weiß gekleidet, daher der weiße Panther) betreibt die angesagteste Bar. Sein Barkeeper wird direkt vor dem Lokal mit einer Armbrust erschossen. Fred Lemke, früher Gaslaternenanzünder, muss hilflos bei der Vergewaltigung Der weiße Panther einer jungen Frau zusehen - für ihn der Antrieb, in den Polizeidienst zu gehen -, Kriminalassistent vom Lande, etwas unbedarft, und Ellen von Stein, Sonderermittlerin aus hoher, jedoch anrüchiger Familie, untersuchen den Fall. Fred, der Jüngling, der von allen nicht ernst genommen wird, und Ellen, die mondäne Lebedame, für die die Arbeit im LKA nur ein Zeitvertreib zu sein scheint, ermitteln als ungleiches Paar in ihrem zweiten Fall in Berlin, das im Kalten Krieg, geprägt von Stasi-Spionage, dem Eingeschlossensein und dem Wiederaufbau als Hintergrund für eine spannende Geschichte dient. Dazu kommt noch weit verbreiteter Antisemitismus in den Behörden (Harry Renner ist Jude mit Vergangenheit im israelischen Geheimdienst). Es stellt sich heraus, dass der Ermordete für die Stasi gearbeitet und nebenbei ein lukratives Erpresserunternehmen in der Bar betrieben hat. Etwas übertrieben die eingestreuten Erklärungen und Erläuterungen - aber vielleicht ist das heute nötig. Dennoch erzählt Leonard Bell eine höchst unterhaltsame, fesselnde Geschichte.

Wilfried Funke

Wilfried Funke

rezensiert für den Sankt Michaelsbund.

Der weiße Panther

Der weiße Panther

Leonard Bell
Ullstein (2021)

441 Seiten
kt.

MedienNr.: 975942
ISBN 978-3-548-06311-9
9783548063119
ca. 10,99 € Preis ohne Gewähr
Systematik: SL
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