Die Rache des Chamäleons
Mit einem Päckchen mit Fotos bricht die Vergangenheit in das geregelte Leben des Peter Matteus ein. Der Schwede hatte früher einen anderen Namen und lebte vor 20 Jahren eine Zeitlang in Spanien. Jetzt hat Matteus eine Frau und Kinder und ein unbescholtenes Leben, aber damals in Spanien ist etwas passiert, womit er jetzt erpresst werden kann. Er wird genötigt, eine Geschäftsreise nach Andalusien vorzutäuschen und seine Frau mitzunehmen. Dort angekommen, erfährt er, dass er einen Mord begehen soll. - Die Geschichte entwickelt sich langsam. Der Leser wird mehr und mehr in den Bann dessen gezogen, was damals in Spanien passiert sein mag. Man muss die Art Edwardsons mögen, wie er seine Figuren zwischen Realität und Einbildung bewegt, wie die Personen aneinander vorbeireden oder auch in Sprachlosigkeit verharren und die Zusammenhänge immer unklarer werden, aber es gelingt ihm so meisterhaft, die tiefe Verunsicherung von Matteus und seiner Frau deutlich zu machen sowie ihre Hilf- und Ratlosigkeit angesichts der Ausweglosigkeit der Situation. Als die Geschichte auf einen fulminanten Höhepunkt zusteuert, hat Matteus die Kontrolle über sein Leben endgültig verloren. Für alle Büchereien! (Übers.: Angelika Kutsch)
Ulrike Braeckevelt
rezensiert für den Borromäusverein.
Die Rache des Chamäleons
Åke Edwardson
Ullstein (2013)
254 S.
fest geb.