Scar City

Indien gilt als Land der Gegensätze. Das trifft auch auf die gesellschaftlichen, sozialen und wirtschaftlichen Verhältnisse zu. Neben den extrem Armen gibt es auch eine Schicht unvorstellbar reicher Familien. Rish, die Hauptperson dieses Romans, Scar City ist der Sohn eines dieser Tycoons, für die Moral und Geld keine Rolle mehr spielen. Sie haben alles und verschwenden es, ohne darüber nachzudenken. Rish, der zum Studium in Amerika war, kommt während der Semesterferien nach Bombay zurück, trifft sich mit seinen alten Freunden und taucht schnell wieder ein in ein zügelloses Leben voller hemmungsloser Partys, Sex und Drogen. Das einzige, was ihn bedrückt, ist der Selbstmord eines Freundes, den er nicht verhindern konnte, vielleicht aber auch nicht wollte. Das Verhältnis zu seinen Eltern ist zerrüttet. Er belügt sie ob seiner Fortschritte im Studium und lässt sie auch über sein sonstiges Leben im Dunkeln. Trotz aller Ausschweifungen ist Rish von den Jungen und Mädchen, mit denen er Nächte lang unterwegs ist, unendlich gelangweilt, erkennt die Sinnlosigkeit seines Tuns und sucht verzweifelt nach der wahren Liebe. Als diese nach einem Fest von anderen vergewaltigt wird, bricht nicht nur für ihn eine Welt zusammen. - Ein Roman, der mit aller Deutlichkeit die indische Realität beschreibt und so durch seine jungen Protagonisten zum Spiegel einer Gesellschaft wird, in der Reichtum und Einfluss zum einzig gültigen Gradmesser wurden. (Übers.: Stefanie Jacobs und Simone Jakob )

Josef Schnurrer

Josef Schnurrer

rezensiert für den Sankt Michaelsbund.

Scar City

Scar City

Shreyas Rajagopal
Ullstein (2014)

348 S.
fest geb.

MedienNr.: 580064
ISBN 978-3-550-08064-7
9783550080647
ca. 18,00 € Preis ohne Gewähr
Systematik: SL
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