Bär im Boot
Ein Junge steigt zu einem Bären ins (Ruder-)Boot und möchte von ihm "einfach rüber auf die andere Seite" des Wassers gebracht werden. Das Wasser stellt sich als das Meer heraus, die Fahrt dauert immer länger, der Junge zweifelt langsam an der Kompetenz des Bären-Kapitäns. Doch der zeigt dem Jungen auf einer blauen Karte, dass er genau weiß, wo sie sind. Langsam geht der Proviant aus - bis auf ein uraltes Sandwich, das nur noch dazu taugt, ein Kraken-Seeungeheuer zu besiegen. Der Bär rudert durch Unwetter, sie finden ein verlassenes Segelschiff, verlieren das Ruderboot, retten sich auf einen Felsen im Meer. Mal hat der Junge große Angst und zweifelt am Bären, mal ist der ein Häufchen Elend und der Junge spricht ihm Mut zu. Am Schluss treiben beide auf den Sonnenuntergang zu. - Diese ruhige und doch abenteuerliche Geschichte, vom Autor schwungvoll illustriert, zieht große und kleine Leser in ihren Bann. Genießen die "Großen" ihren philosophischen Hintergrund, wollen die Kinder nur wissen, wann endlich "die andere Seite" erreicht wird. Der Schluss wird sie eher nicht zufriedenstellen - fordert aber zum Weiterdenken und Weitererzählen heraus. Im Ganzen eine gelungene Abenteuergeschichte für Leser von 9-99 Jahren! (Übers.: Ingo Herzke)
Gudrun Eckl
rezensiert für den Sankt Michaelsbund.
Bär im Boot
Dave Shelton
Carlsen (2013)
301 S. : zahlr. Ill. (z.T. farb.)
fest geb.
Borromäus-Altersempfehlung: ab 9