Requiem

Nachdem Lena ihre Mission in den unterirdischen Gängen von New York abgeschlossen hat, befindet sie sich zusammen mit der Widerstandsgruppe auf dem Weg nach Norden. Ständig auf der Flucht vor patrouillierenden Soldaten, erreichen sie das Massenlager vor Waterbury. Es ist ganz anders, als Lena es sich vorgestellt hat. Der Gestank dieses Slums schockiert sie, und sie beginnt über den Preis der Freiheit zu philosophieren. Als ihnen über Nacht das Wasser abgegraben wird, schließt Lena sich einem Trupp an, der in der Stadt den Damm sprengen soll. - Erzählt wird wieder im Präsens, was den Leser unmittelbar an dem spannenden Fortgang der Geschichte teilhaben lässt. Diesmal wechselt jedoch Lenas Perspektive kapitelweise mit der ihrer Freundin Hana ab. Diese ist in Portland geblieben und hat den Eingriff machen und sich das Liebeszentrum entfernen lassen. Hana ist dabei, eine sehr gute Partie zu machen. Sie ist Fred, dem künftigen Bürgermeister Portlands, zugeteilt worden und bereitet sich auf ihre Hochzeit vor. Doch auch ihre heile Welt bekommt Sprünge: man munkelt von einer Vorgängerin, die nach ein paar Jahren Ehe mit Fred spurlos verschwunden ist. - So entspinnt sich im Roman eine Dialektik zweier konträrer Lebensentwürfe, die beide nicht erstrebenswert erscheinen. Dargestellt durch zwei glaubwürdige und fassettenreiche Charaktere, bringt der dritte Band die großartige Trilogie (zuletzt: "Delirium", BP/mp 13/432) zu einem fulminanten Ende. - Eine toller Zyklus, der den Vergleich mit den "Tributen von Panem" nicht scheuen muss. - Unbedingt allen Büchereien empfohlen.