Girl running, boy falling

Therese, Resey, Champ, Tiger. Die Ich-Erzählerin besitzt viele (Spitz-)Namen. Sie spiegeln ihre vermeintliche Persönlichkeit wider und offenbaren, in welchem Verhältnis sie zu den Personen steht, die sie umgeben. Champ wird sie nur von ihrem besten Girl running, boy falling Freund Wally genannt. In den ist sie unsterblich verliebt, er sieht in ihr "den Fels in der Brandung" und nach seinen erfolgreichen Footballspielen verbringt man intensive Momente im Hühnerstall von Grandma T., in denen Wally auch Gedichte zitiert. Irgendwann kommt es dort dann auch endlich zum magischen Kuss. Am nächsten Tag bringt sich Wally jedoch um. Zwischen die Erzählung der Ich-Erzählerin sind kurze, nicht unterschriebene Briefe an einen Dad eingefügt. Darin ist immer von einer Sehnsucht nach dem Vater die Rede und da Therese ohne Eltern aufwächst, könnten sie auch von ihr sein. Mit dem Tod von Wally klärt sich dies jedoch auf. Nun sind zwischen die Schilderungen über das Leben ohne ihn (Beerdigung, Proben Schulmusical, Krach mit engsten Freunden über Trauerprozess, Blindsein für verliebten Arbeitskollegen) kurze Briefe von Therese an ihre Mutter abgedruckt. Nach und nach wird nun deutlich, dass diese sich kurz nach der Geburt mit dem Vater auf eine Weltreise begeben hat. "Girl running, boy falling" kann sich problemlos in jedes unterhaltsame amerikanische (hier ist es Australien) Sick Lit-High-School-Abenteuer einreihen. Für große Bestände.

Anna Winkler-Benders

Anna Winkler-Benders

rezensiert für den Borromäusverein.

Girl running, boy falling

Girl running, boy falling

Kate Gordon ; aus dem Englischen von Sylke Hachmeister
Carlsen (2020)

238 Seiten
fest geb.

MedienNr.: 601320
ISBN 978-3-551-58416-8
9783551584168
ca. 16,00 € Preis ohne Gewähr
Systematik: J
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