Wovon die Sterne träumen

Alix und Titouan kennen sich schon lange, spielen beinahe jeden Abend zusammen, tauschen Gefühle aus und haben sich doch noch nie gegenübergestanden. Als Weggefährten in einem Online-Computerspiel hätten sie sich wohl wirklich nie persönlich getroffen, Wovon die Sterne träumen wenn Titouan nicht plötzlich beschlossen hätte, sein Zimmer nicht mehr zu verlassen. Er fühlt sich von den sozialen Forderungen in Schule und Familie so überfordert, dass er sich komplett in seine eigene Welt zurückzieht. Erst die fehlgerichtete SMS der über 70-jährigen Luce, die ihren verstorbenen Mann betrauert und Nachrichten an seine alte Nummer schreibt, rüttelt Titouan wach. Als er beschließt, Luce zu helfen, beginnen sich seines und Alix Leben über verschlungene Pfade und seltene Zufälle zu verknüpfen, bis sie sich endlich gegenüberstehen. Denn auch Alix kämpft mit ihren Erwartungen an Familie und Zukunft. Einerseits will sie mehr über die Vergangenheit ihrer geschiedenen Eltern erfahren, andererseits hofft sie, sich endlich von ihnen abzukapseln und in der Freiheit des Theaters ihre Erfüllung zu finden. - Dieser feinfühlige Jugendroman erzählt von den oft so unüberwindbar scheinenden Problemen des Erwachsenwerdens. Beleuchtet aus fünf verschiedenen Blickwinkeln, wird deutlich, dass der Kampf mit den eigenen Träumen, Hoffnungen und Enttäuschungen nicht nur die Jugendlichen, sondern auch ihre Eltern betrifft. Besonders anrührend erzählt die Autorin Titouans Ängste und bezieht damit ein als Hikikomori bezeichnetes Phänomen mit ein, das auch in Europa vermehrt auftritt. Gerne allen Beständen empfohlen!

Stefanie Simon

Stefanie Simon

rezensiert für den Sankt Michaelsbund.

Wovon die Sterne träumen

Wovon die Sterne träumen

Manon Fargetton ; aus dem Französischen von Annette von der Weppen
Carlsen (2022)

411 Seiten
kt.

MedienNr.: 611943
ISBN 978-3-551-58472-4
9783551584724
ca. 16,00 € Preis ohne Gewähr
Systematik: J
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