Bill Finger

Ein weiteres Mal porträtiert der in Münster geborene und seit 2003 in New York lebende Autor und Journalist Julian Voloj einen prominenten Künstler. Doch im Gegensatz zu Basquiat (BP/mp 21/182), Bobby Fischer (22/777) oder gar „Superman“-Erfinder Bill Finger Joe Shuster (18/983) blieb „Batman“-Mitschöpfer Bill Finger Zeit seines Lebens nur Insidern ein Begriff. Bob Kane bezahlte die Zeichner/Autoren der Serie, heimste allen Ruhm ein und behielt gegenüber dem Verlag DC alle Fäden in der Hand. Voloj stellt einerseits Marc Nobelman in den Fokus, der für eine Biografie auf die mühsame Suche nach Familienangehörigen und Mitarbeitern des 1974 in Armut gestorbenen Comicautors ging. In Rückblenden wird Fingers Weg in die Branche, sein schwieriger Stand als Kreativer und spätere Depressionen aufgerollt. In der Rahmenhandlung taucht zudem Bills Enkelin Athena auf, die heute Erbe und Andenken ihres Großvaters verwaltet. Erez Zadok entwickelt die Studie über Ausbeutung und unterschlagene Rechte neben wenigen surrealen Einsprengseln gradlinig. Der Band verleiht dem verkannten Bill Finger die verdiente Anerkennung.

Gregor Ries

Gregor Ries

rezensiert für den Borromäusverein.

Bill Finger

Bill Finger

Text, Übersetzung: Julian Voloj ; Zeichnung: Erez Zadok
Carlsen Comics (2023)

129 Seiten : farbig
fest geb.

MedienNr.: 614632
ISBN 978-3-551-71136-6
9783551711366
ca. 24,00 € Preis ohne Gewähr
Systematik: Li
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