Bug - Buch 2

Der französische Star-Cartoonist Enki Bilal, der in seinen Comics gerne einen Blick in die Zukunft wirft, baut im zweiten Teil von "Bug" sein Gedankenspiel über eine weltweite digitale Panne im Jahr 2041 weiter aus. Auf der Erde sind alle digitalen Daten verschwunden und niemand weiß, wie so etwas passieren konnte. Der Überlebende einer Mars-Mission wird von allen denkbaren irdischen Institutionen gejagt, da er als Einziger das verloren gegangene Wissen im Kopf hat. In düsteren Farben malt Bilal in seinem Comicbuch aus, wie ein sogenannter "Bug" in doppeltem Wortsinn apokalyptische Züge annehmen kann. Da ist zum einen die Idee eines Bugs, der als virusartiger Fehler in einem Computerprogramm oder auf Servern für Chaos sorgt. Zum anderen die Idee eines Bugs, der die Erde wie eine Käfer- oder Wanzenplage heimsucht. Die "Bug"-Dystopie spielt in naher Zukunft und scheint erschreckend denkbar. Dieses realistische Flair verstärkt Bilal offenbar gerne und zeigt uns ein Frankreich, in dem endlich eine schwarze Präsidentin an die Macht kommt. Bilals Comic bietet auch in Teil 2 beste Science Fiction und beeindruckend detailreiche Zeichnungen. Genau wie Band 1 (BP/mp 18/959) ein insgesamt sehr empfehlenswertes Lesevergnügen.