Die Geschichte der Goscinnys
In vierzehn Kapiteln wird die Lebensgeschichte des Comictexters René Goscinny, der stets Menschen zum Lachen bringen wollte, auf seinem wechselvollen Weg zur Erfolgsserie "Asterix" aufgefächert. Die auf Interviews und Dokumenten basierende Biografie startet als Rückblende, als seine 18-jährige Tochter Anne den Arzt zur Rede stellte, der 1977 für Renés Tod bei einer Routineuntersuchung verantwortlich war. Die auf Frauenbiografien spezialisierte Zeichnerin Catel Muller entwickelt die zwischen Frankreich, Argentinien und den USA pendelnde Odyssee zugleich als zweiten Handlungsstrang aus den Gesprächen mit Anne. Der in humoristischem Stil gehaltene Rückblick in Blau (für René) und Orange (für Anne) schildert die Begeisterung des jüdischen Kindes für Komödienhelden wie Laurel & Hardy, was sich später in den "Asterix"-Charakteren niederschlug. Jenseits des Hoheliedes auf die Frauenfreundschaft von Anne und Catel ergibt sich ein lesenswerter Einblick in die französische und US-amerikanische Comic-Geschichte des letzten Jahrhunderts in Verbindung mit der Zeitgeschichte. Ergänzt wird die Biografie stets durch Dokumente und Renés Originalzeichnungen. Empfehlenswert für größere Bestände.
Gregor Ries
rezensiert für den Borromäusverein.
Die Geschichte der Goscinnys
Zeichnungen und Szenario: Catel Muller ; aus dem Französischen von Uli Pröfrock
Carlsen (2020)
330 Seiten : farbig
fest geb.