Kimihe

Die griechisch-orthodoxe Kirche ist für die griechischstämmige Studentin aus Deutschland ein Zufluchtsort im noch fremden Japan. Als sie den Sohn des Priesters kennenlernt, hat sie noch andere Gründe, die Kirche aufzusuchen: die junge Frau verliebt Kimihe sich in ihn und führt über die Begegnungen mit ihm ein zeichnerisches Tagebuch. Es entwickelt sich eine lockere Freundschaft, welcher der junge Mann klare Grenzen setzt, die von der Studentin als Distanzierung erlebt werden. Bis zu ihrer Abreise nach Deutschland spürt sie diese Pendelbewegung von Hingezogenheit und Abwehr. Es ist wohl der Verliebtheit der Erzählerin geschuldet, dass ihre Gefühle für den jungen Mann trotz der Überfülle von Porträts von ihm so wenig nachvollziehbar sind. Sicher ist es auch der Zeichenstil des Mangas, der für nuancierte Abbildungen von Gefühlsregungen so schlecht geeignet ist. Auch stimmen die Proportionen nicht: für den Umfang dieser Graphic Novel passiert schlichtweg zu wenig, um den Leser interessiert am Ball zu halten. Und als Kompendium zeichnerischer Porträts ist das Werk nicht ausgereift genug und zu blass.

Dominique Moldehn

Dominique Moldehn

rezensiert für den Borromäusverein.

Kimihe

Kimihe

Christina Plaka
Carlsen (2013)

[o. P.] : überw. Ill.
kt.

MedienNr.: 574410
ISBN 978-3-551-76649-6
9783551766496
ca. 12,90 € Preis ohne Gewähr
Systematik: SL
Diesen Titel bei der ekz kaufen.