Spirou + Fantasio spezial - 22. Der Meister der schwarzen Hostien
Nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs reisen Spirou, Fantasio und die Leopardenfrau Aniota nach Urugondolo, um einen entwendeten Fetisch seinem Stamm zurückzuführen. Dabei kommen sie einem größenwahnsinnigen afrikanischen General in die Quere, der mit Hilfe einer Roboterarmee und einer von deutschen Naziwissenschaftlern entwickelten radioaktiven Bombe Brüssel zerstören will. Hilfe erhalten sie von einem belgischen Missionar, der mittels eigener Slapstickfilme die hiesige Bevölkerung unterhält. In der Fortsetzung der Bände "Operation Fledermaus" (BP/mp 11/243) und "Die Leopardenfrau" (BP/mp 15/265) schickt der für seinen respektlosen Humor bekannte Texter Yann die populären Helden in den Dschungel, um bewährte Klischees des klassischen Zeitalters aufzuspießen. Nicht immer enthält er sich selbst ganz den Stereotypen, wenn Spirou etwa von einem kleptomanischen schwarzen Jungen begleitet wird. Ansonsten greift Yann oft politische und gesellschaftliche Aspekte wie die Verfolgung von Albinos auf und fügt sie ins Gewand einer traditionellen Abenteuererzählung. Dazu erfolgen zahlreiche Anspielungen auf reale Persönlichkeiten oder das Hergé-Comicuniversum des Konkurrenzverlages. Grafisch hält sich Zeichner Oliver Schwartz erneut an eine Mischung aus eingängigem "Ligne Claire"- und "New Wave"-Stil auf den Spuren von Yves Chalant. Für alle Bestände, doch wie die beiden Vorgängerbände stärker für ein erwachsenes Publikum gedacht. Ab 16 möglich.
Gregor Ries
rezensiert für den Borromäusverein.
Spirou + Fantasio spezial - 22. Der Meister der schwarzen Hostien
Szenario: Yann. Zeichn.: Olivier Schwartz
Carlsen Comics (2017)
Spirou + Fantasio spezial ; 22
65 S. : überw. Ill. (farb.)
kt.