Vermisst
Kurz vor Dienstschluss meldet eine besorgte Mutter Inspektor Avi Avraham, dass ihr 16-jähriger Sohn Ofer verschwunden sei. Das ist in der kleinen Stadt in der Nähe von Tel Aviv ungewöhnlich, daher machen sich der etwas melancholische Polizist und sein Team am nächsten Tag umso intensiver auf die Suche. In einem zweiten Handlungsstrang wird vom merkwürdigen Verhalten eines Nachbarn und Lehrers erzählt, der Ofer auch Englischnachhilfe gegeben hatte. Im Verlauf der Handlung nimmt Avraham an einem Polizistenaustausch in Belgien teil und findet (vielleicht) in eine Beziehung. - Was zunächst ruhig beginnt, nimmt immer mehr Fahrt auf. Geschickt lenkt der Autor die Leser auf eine falsche Fährte, um am Ende eine überraschende Auflösung des Falls zu präsentieren. Wer sich die Zeit nimmt und sich auf die Person des eigenwilligen Inspektors einlässt, wird nicht enttäuscht werden. Neben den ebenso in Israel spielenden Krimis von Batya Gur, Shulamit Lapid, Robert Rosenberg oder Matt Beynon Rees ab mittleren Büchereien gerne empfohlen. (Übers.: Markus Lemke)
Michael Müller
rezensiert für den Borromäusverein.
Vermisst
Dror Mishani
Zsolnay (2013)
350 S.
fest geb.