Ich bin eine freie Frau
In diesem sehr persönlichen Dokument erzählt Giroud (1916-2003), eine der großen prägenden Journalistinnen Frankreichs, von ihrer schrecklichen Zeit im Internat, in dem sie als 12-jährige bereits erfahren muss, dass sie als mittelloses Kind ihrer verwitweten Mutter nicht nur Höchstleistungen erbringen, sondern auch für die Verfehlungen ihrer besser gestellten Mitschülerinnen als Sündenbock herhalten muss. Mit 14 Jahren gibt sie sich als 18-jährige aus, um Schreibmaschine und Steno zu lernen, arbeitet danach in einer Buchhandlung, um schließlich Journalistin u. a. bei der renommierten Zeitschrift Elle zu werden. Bekannt wird sie als Gründerin eines der wichtigsten europäischen Nachrichtenmagazine, des L'Express, den sie zusammen mit ihrem langjährigen Lebenspartner Jean-Jacques Servan-Schreiber gründete. Ihr Leben lang haderte sie mit ihrem Schicksal und nie verwindet sie die Trennung von Servan-Schreiber. Dieser autobiografische Text Girouds ist auch ein Zeitzeugnis. Anmerkungen zu persönlichen und politischen Hintergründen erleichtern das Verständnis. - Eine interessante Journalistinnen-Autobiografie, ab größeren Beständen empfohlen.
Ich bin eine freie Frau
Françoise Giroud
Zsolnay (2016)
236 S.
fest geb.