Der Mann, der Luft zum Frühstück aß

Walerian hat es nicht leicht: Seine labile Mutter zwingt ihn, mit zwölf Jahren Warschau zu verlassen und nach Wien überzusiedeln. Die Handelsschule wirft er hin, dann wird er von seiner Mutter hinausgeworfen. Doch Walerian gibt nicht auf: Er findet Der Mann, der Luft zum Frühstück aß einen Job, eine schöne Wohnung, und nach und nach lernt er die Menschen und sich selbst richtig kennen. - Schon nach den ersten paar Zeilen, die man in dieser Erzählung gelesen hat, weiß man, dass Knapp als Erzähler ein Glücksfall ist: Durch einen wunderbaren, ebenso leicht-ironischen wie empathischen und sprachlich souveränen Stil und seine Gabe, aus einer alltäglichen Vita eine besondere Geschichte zu machen, schafft Knapp aus dieser 120-Seiten-Geschichte echt gute Literatur. Walerian ist das, was man in der Literatur eine veritable schelmische Figur nennt, und man kann dem Autor nur eines vorwerfen - das allerdings heftig: Dass er aus der Story nicht einen ganzen mehrhundertseitigen Roman gemacht hat. Fazit: Absolut lesenswert! Und: Merken Sie sich den Autor! Für alle Bestände sehr zu empfehlen.

Günter Bielemeier

Günter Bielemeier

rezensiert für den Sankt Michaelsbund.

Der Mann, der Luft zum Frühstück aß

Der Mann, der Luft zum Frühstück aß

Radek Knapp
Deuticke (2017)

122 S.
fest geb.

MedienNr.: 849257
ISBN 978-3-552-06336-5
9783552063365
ca. 16,00 € Preis ohne Gewähr
Systematik: SL
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