Joachim Gauck

Legner schildert die Wurzeln von Gauck in Mecklenburg, wie auch sein Leben in der DDR als Außenseiter. Ein Onkel, der Bischof der Evangelischen Kirche war, wurde für ihn zum persönlichen Vorbild und so studierte er Theologie. Gauck orientierte sich Joachim Gauck am Onkel auch, was die Bedeutung des gesprochenen Wortes in einer Predigt angeht, was zur wesentlichen Charaktereigenschaft wurde. Als Pfarrer in Rostock hielt Gauck Fürbittandachten für die zuvor verhafteten Demonstranten in Leipzig. Schnell wurde den Menschen deutlich, dass er aussprach, was viele lange nicht gewagt hatten. So führte sein Weg über die erste frei gewählte Volkskammer, wo er zunächst den Vorsitz des Sonderausschusses zur Stasi-Auflösung übernahm, an die Spitze der im vereinten Deutschland geschaffenen Behörde des Bundesbeauftragten für die Stasi-Unterlagen. - Legners Buch zeugt von seiner Kenntnis aus der Nähe zu Gauck. Trotzdem scheut der Autor sich nicht, Schwächen und Fehler von Gauck offen anzusprechen. So beispielsweise Gaucks Entscheidung, sich bei der Aufarbeitung der Stasi-Vergangenheit durch hochrangige ehemalige Stasi-Offiziere beraten zu lassen. - Eine kritische Würdigung des Bundespräsidenten, die aufzeigt, wie Gauck zu dem geworden ist, was er heute ist.

Helmut Lenz

Helmut Lenz

rezensiert für den Borromäusverein.

Joachim Gauck

Joachim Gauck

Johann Legner
C. Bertelsmann (2014)

352, [16] S. : Ill. (farb.)
fest geb.

MedienNr.: 407797
ISBN 978-3-570-10162-9
9783570101629
ca. 19,99 € Preis ohne Gewähr
Systematik: Ge
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