Du sollst nicht töten
Die Fahrt nach Brega (Libyen), auf der Todenhöfer und sein Team in einen lebensgefährlichen Beschuss durch die Soldaten Gaddafis geraten und bei dem Abdul Latif, ihr Fahrer, den Tod findet, bildet die Rahmenhandlung dieses Buches, in dem der Autor leidenschaftlich gegen den Wahnsinn jeglichen Krieges argumentiert. Die autobiografischen Schilderungen, Gespräche und Reportagen aus Libyen, Tunesien, Afghanistan, Pakistan, Irak, Ägypten, Syrien - besonders aktuell die Begegnungen mit Assad -, Gaza und Iran sind nicht nur spannend erzählt, sie sind zugleich auch oft emotional besetzte Attacken gegen die Scheinheiligkeit des Westens, die Dämonisierung der islamischen Welt, die amerikanische Kriegspolitik und die vielen Kriegslügen. Weil der Autor den Mut hat, die Kriegsgebiete selbst aufzusuchen und auf Freund und Feind zuzugehen, bietet das packende Buch eine aufschlussreiche und ehrliche Sichtweise, die allen zur Lektüre sehr empfohlen werden kann.
Helmut Eggl
rezensiert für den Sankt Michaelsbund.
Du sollst nicht töten
Jürgen Todenhöfer
C. Bertelsmann (2013)
446, [32] S. : Ill. (farb.), Kt.
fest geb.