Das Theater am Strand

Cristabel hat ihre Mutter schon bei ihrer Geburt verloren; ihre Stiefmutter hat weder für sie noch für ihre leibliche Tochter viel Interesse. So wachsen das eigenwillige Mädchen und später auch ihre Halbgeschwister in der Gesellschaft von Hausangestellten auf. Sie liebt seit früher Kindheit Bücher, besonders Homer. Als Teenager hat sie dank einer Künstlergruppe die Chance, ein Laientheater am Strand zu gründen. Etliche Jahre lang gibt es sommers immer Aufführungen klassischer Stücke, die auf regionale Resonanz stoßen. Mit Beginn des Zweiten Weltkriegs ändert sich alles: Digby, der Sohn der Stiefmutter und deren zweitem Ehemann, geht nach Einsätzen in Afrika zum Geheimdienst, um undercover in Frankreich zu arbeiten. Cristabel sucht für sich denselben Weg als weibliche Armeeangehörige. Auch sie soll in Frankreich den Kontakt zur Résistance aufrechterhalten und wird deshalb per Fallschirm abgesetzt. Sie wird bald zurückgeholt, weil Digby verschwunden ist, wird aber nochmals eingesetzt und findet dabei im besetzten Paris den Verschollenen, der sich unmittelbar dem Widerstand angeschlossen hat. Er rettet vor den Türen von Notre Dame Cristabel das Leben, erleidet dabei einen Lungendurchschuss und stirbt daran. - Der Hintergrund der Lebensgeschichte schildert den Wandel der englischen Gesellschaft mit dem Verlust von Adelsprivilegien und die Veränderungen während der Kriegsjahre. Cristabels Kindheit zeigt, wie einsam Kinder sein können trotz materieller Güter. Im Gegensatz zu ihrer Halbschwester wird sie dadurch aber viel mutiger und selbständiger als andere Mädchen der Oberschicht. Das sind gute Voraussetzungen für den Kriegseinsatz. So dramatisch die Szenen in Paris sind, liegt emotional und auch vom Textumfang her der Schwerpunkt auf der Persönlichkeitsentwicklung der Protagonistin.