Januarfluss

An ihrem fünfzehnten Geburtstag erfährt Isabel de Oliveira, dass ihre Familie bankrott ist. Um die Kaffeeplantage zu retten, und ihre Finanzen wieder auf Vordermann zu bringen, wollen ihre Eltern Isabel mit Dom Fernando verheiraten. Er ist reich, Januarfluss mächtig, gutaussehend. Und ein absolutes Scheusal. Isabel hat keine Wahl, im Brasilien des 19. Jh. hatten Mädchen nicht viel zu sagen. Kurzentschlossen flieht Isabel nach Rio de Janeiro. Verkleidet als Kindermädchen kommt sie in einer billigen Pension unter. Von unerwarteter Seite bekommt sie Hilfe. Luiz ist 17, lebt überall und nirgendwo, und kennt Rio wie seine Westentasche. Er ist ein entflohener Sklave. Isabel ist geschockt von seiner Geschichte, die dunkle Seite der Sklaverei hat sie bisher nicht wirklich berührt. Durch ihre Bewunderung für Luiz und ihre Erlebnisse in den Armenvierteln von Rio ändert sich Isabels Meinung, und gemeinsam wird ein gefährlicher Plan geschmiedet, um Dom Fernando zu stürzen. - Eine Liebesgeschichte mit Tiefgang, vor dem Hintergrund der dunklen Geschichte eines farbenfrohen Landes. Man bekommt einen interessanten Einblick in das Brasilien des 19. Jh. Leider bestehen die Klassenunterschiede auch ein Jahrhundert nach dem Ende der Sklaverei noch weiter und verursachen viele Probleme im modernen Brasilien. So ist dieses Buch auch heute noch aktuell. Empfehlenswert für alle Büchereien.

Verena Aignesberger

Verena Aignesberger

rezensiert für den Sankt Michaelsbund.

Januarfluss

Januarfluss

Ana Veloso
cbj (2013)

398 S. : Ill.
fest geb.

MedienNr.: 387344
ISBN 978-3-570-15711-4
9783570157114
ca. 16,99 € Preis ohne Gewähr
Systematik: J
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