Der Klang der Hoffnung
Hanna ist eine begabte Pianistin und steht kurz vor der Aufnahme ins Konservatorium, als sie mit Schwester und Eltern in Viehwaggons nach Auschwitz-Birkenau deportiert wird. Gleich an der Rampe wird sie vom Vater getrennt. Als der Lagerkommandant eine Klavierspielerin sucht, wird Hanna ausgewählt. Tag für Tag verbringt sie nun im Haus des Kommandanten, kann ab und zu eine zusätzliche Brotkante in die Baracke schmuggeln. Während ihre Schwester und ihre Mutter die Torturen des KZs ertragen müssen, entwickelt sich zwischen Hanna und Karl, dem Sohn des Lagerkommandanten, eine leise Beziehung, die sie einerseits höchst gefährdet, andererseits aber auch stark macht. - Die Autorin, Tochter eines Holocaust-Überlebenden, schreibt an gegen das Vergessen. Dabei spielt die Macht der Musik eine entscheidende Rolle. Recht eindrücklich schildert sie, wie das System auch funktionierte, weil Menschen für ein bisschen Macht oder Privilegien ihre Grausamkeit an noch Schwächeren auslebten. Beide Mädchen übernehmen Verantwortung für die Mutter, die ganz offensichtlich in einen Zustand geistiger Umnachtung verfiel. - Ab mittleren Beständen eine lohnenswerte Anschaffung.
Astrid Frey
rezensiert für den Borromäusverein.
Der Klang der Hoffnung
Suzie Zail
cbj (2015)
283 S. : Ill.
fest geb.