Wir beide, irgendwann

1996 bekommt die 16-jährige Emma ihren ersten Computer geschenkt. Als sie sich zum ersten Mal ins Internet einloggt und plötzlich eine Seite mit dem merkwürdigen Namen Facebook anklicken kann, weiß Emma zunächst nicht, dass dieser Internetdienst erst im Februar 2004 gegründet wird. Doch als sie unter dem Foto einer ihr vage bekannt vorkommenden ca. 30-jährigen Frau ihren eigenen Namen entdeckt, wird ihre Vermutung zur Gewissheit: Ein geheimnisvolles Computerprogramm ermöglicht ihr einen Blick in die Zukunft. Was sie da allerdings sieht, kann ihr nicht gefallen. Mit 31 wird sie arbeitslos und unglücklich verheiratet sein. Ihr bester Freund Josh dagegen, dem sie vor kurzem auf ziemlich dumme Art einen Korb gegeben hat, wird später mit dem beliebtesten Mädchen der Schule liiert sein. Als Emma an den sich laufend ändernden Facebook-Einträgen erkennt, dass Handlungen in der Gegenwart diese Zukunft verändern können, setzt sie alles daran, ihre Chancen zu verbessern und gerät dadurch nicht nur einmal in schwierige und peinliche Situationen. Josh dagegen, den sie schon bald einweiht, möchte die Zukunft am liebsten einfach auf sich zukommen lassen. - Das ist schon eine geniale Idee, die die beiden Erfolgsautoren aus zwei sich abwechselnden Perspektiven in Szene setzen. Das amüsante und clevere Spiel mit den 1996 noch gar nicht bekannten, jedem heutigen Leser aber sehr vertrauten technischen Möglichkeiten des Internets bietet die humorvolle Folie für eine wunderschöne Liebesgeschichte. Wahre Beziehungen und ehrliche Gefühle sind virtuell nicht zu haben; sie gehören ins reale Leben und brauchen das Hier und Jetzt, das wissen Emma und Josh schon lange, bevor der magische Link in die Zukunft wieder von Emmas Computer verschwindet. Der pfiffig inszenierte Plot, zwei liebenswerte Protagonisten und die überzeugende sprachliche Gestaltung machen aus dem kurzweiligen Roman ein absolutes Lieblingsbuch.