Das Paradies ist die Hölle

Nahuel Lopez, gebürtiger Chilene und Journalist, beschreibt in diesem Buch seine Reisen zu den Mapuche, einem Indianervolk in Chile. In einer Zeit, in der auch am sog. Ende der Welt die Folgen der Modernisierung und Globalisierung zu spüren sind, Das Paradies ist die Hölle leben die Angehörigen dieses Volkes zurückgezogen und dennoch in einem immer gnadenloser werdenden Existenzkampf, in dem sie ihre uralte Kultur mit allen Mitteln retten wollen und doch vom Aussterben bedroht sind. In erschütternden Reiseberichten erzählt Lopez anhand authentischer Fallbeispiele, wie die Jugendlichen dieses Volkes zerrissen werden zwischen den Erfordernissen ihrer Gesellschaft und denen der westlichen Welt, wie die Priester der alten Religion sich vergeblich dagegen wehren, dass ein alter und fester, und in seinen Ausprägungen doch so modern wirkender Glauben hinweggefegt wird, wie die Mapuche mit unzulänglichen Mitteln einen kulturellen und politischen Guerillakampf führen und doch letztendlich die Verlierer sein werden. - Dieses Buch lässt uns nicht nur teilhaben an der für uns fremden und doch auch faszinierenden Welt eines Volkes "am Ende der Welt", es macht auch auf erschütternde Weise deutlich, wie sehr die weltweite Globalisierung alle kulturelle Vielfalt gnadenlos zerstört. - Ein Buch, das nachdenklich macht, hilflos oder wütend, das sich aber gerade deswegen überaus zu lesen lohnt.

Günter Bielemeier

Günter Bielemeier

rezensiert für den Sankt Michaelsbund.

Das Paradies ist die Hölle

Das Paradies ist die Hölle

Nahuel Lopez
Gütersloher Verl.-Haus (2013)

191 S. : Ill., Kt.
fest geb.

MedienNr.: 574882
ISBN 978-3-579-06689-9
9783579066899
ca. 19,99 € Preis ohne Gewähr
Systematik: Er, So
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