Wohin mit den Toten?
Der Autor, evangelischer Pfarrer und Professor für Theologie, will den Leser dazu anregen, sich mit den verschiedenen Fragestellungen der letzten Lebensphase und dem gesellschaftlichen Umgang mit dem Tod auseinanderzusetzen. Er gliedert den Themenkomplex in 16 Einzelthemen, vom "Medizinischen Fortschritt - wann bin ich tot?" über die Tendenz zum "Anonymen Begräbnis" und andererseits der Sehnsucht nach "Abschiedsritualen" bis hin zu Unglücken und Katastrophen im Kapitel "Der Tod in den Medien". Er schreibt flüssig, wissenschaftlich fundiert und unterlegt seine Thesen mit vielen Beispielen aus unserer Lebenswirklichkeit. Er geht auf bestehende Gesetze z.B. für das "Entsorgen" von Fehlgeburten ebenso ein wie auf die heilende Wirkung von Trauerbegleitung. Ronald Uden analysiert seine Beobachtungen und leitet Konsequenzen ab, die zum Nachdenken über den persönlichen Umgang mit Sterben, Trauer und Tod anregen. - Das Buch ist reich an Informationen über die christliche Trauerkultur und regt zur Diskussion über die Umbruchstendenzen in eben dieser an. Breit empfohlen.
Elisabeth Wagner-Engert
rezensiert für den Sankt Michaelsbund.
Wohin mit den Toten?
Ronald Uden
Gütersloher Verl.-Haus (2006)
222 S.
kt.