88 Namen
In einer nicht allzu fernen Zukunft begleiten John Chu und seine Crew zahlende Kunden durch actionreiche Online-Rollenspiele, wie zum Beispiel das "Call to Wizardry" und führen sie auf höhere Level. Johns größtes Problem war bisher seine stets nur auf ihren eigenen Spaß bedachte, angriffslustige Exfreundin Darla, die geschworen hat, Johns Existenz zu zerstören. Dann meldet sich ein steinreicher, mysteriöser Mr. Jones, der von ihm in die Welten der Massive Multiplayer Online Role-Playing Games eingeführt werden will. Johns anfängliche Begeisterung wird bald zur Angst, weil vieles darauf hindeutet, dass sein neuer Kunde der nordkoreanische Diktator ist, der die virtuelle Welt für seine politischen Ziele ausnutzen will. Zum Glück arbeitet Johns Mutter bei der Navy und sagt ihm ihre Hilfe zu. - Der Roman spielt zum größten Teil in der virtuellen Welt, wo Spieler- und Leser/-innen durch eine ausgiebige Szenenbeschreibung der zum Teil blutigen Kämpfe geführt werden. Die Identitäten werden im Internet gefälscht, gewechselt, multipliziert, sind voller Geheimnisse. Auch als Nicht-Gamer hat man kein Problem, der Geschichte zu folgen, weil alles Notwendige rechtzeitig erklärt wird. Der Autor streift einige kritische Themen wie Cybersex oder Rassismus in Rollenspielen, geht aber leider nicht in die Tiefe. Trotzdem ein spannend und unterhaltsam geschriebener Sci-Fi-Roman und gerne empfohlen.
Nicole Lorrig
rezensiert für den Borromäusverein.
88 Namen
Matt Ruff ; aus dem amerikanischen Englisch von Alexandra Jordan
Tor (2020)
330 Seiten
kt.