Vier. Zwei. Eins

Kit reist seit Jahren zu Schauplätzen von Sonnenfinsternissen; mit seiner Freundin Laura so auch 1999 nach Cornwall. Dort werden die beiden Zeugen einer Vergewaltigung. Es kommt zum Prozess und danach nistet sich das Opfer Beth bei dem jungen Paar Vier. Zwei. Eins ein. Der Mann wurde verurteilt, betreibt aber auf infame Weise seine Rehabilitierung. Laura leidet psychisch sehr; sie macht sich Vorwürfe, weil sie als Zeugin nicht ganz die Wahrheit gesagt hat, aber auch weil sie Beth schlimme Taten ihr gegenüber zutraute. 15 Jahre später - es ist eine Sonnenfinsternis auf den Färöern zu beobachten - ist Laura hochschwanger. Kit reist dennoch, glaubt sich aber von Beth verfolgt und befürchtet eine Begegnung. Doch sie taucht bei Laura auf und bringt sie mit der Frau des Täters, die längst nicht mehr auf seiner Seite steht, zusammen. Die zwei Frauen vermitteln ihr eine ganz andere Sicht auf die Geschehnisse bis heute. Es kommt in Lauras Wohnung zum Showdown, bei dem der Täter ums Leben kommt. - Der Leser fragt sich über weite Strecken, weshalb sich denn auch Kit vor Beth fürchtet. Erst in den letzten Kapiteln kommt die Erklärung. Erst am Ende versteht man, weshalb schon im Untertitel von zwei Wahrheiten die Rede ist. Im Kern geht es darum, dass ein Prozess oft nur einen Teil der Wahrheit ans Licht befördert.

Pauline Lindner

Pauline Lindner

rezensiert für den Sankt Michaelsbund.

Vier. Zwei. Eins

Vier. Zwei. Eins

Erin Kelly ; aus dem Englischen von Susanne Goga-Klinkenberg
Fischer Taschenbuch (2020)

Fischer Taschenbücher ; 70295
477 Seiten
kt.

MedienNr.: 967952
ISBN 978-3-596-70295-4
9783596702954
ca. 9,99 € Preis ohne Gewähr
Systematik: SL
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