Pantopia

Als die Münchner Software-Entwickler Patricia und Henry an einem Wettbewerb zur Programmierung einer Börsensoftware teilnehmen, hätten sie nicht im Traum daran gedacht, die erste autonome KI der Welt zu erschaffen. Schnell werden sich die beiden Pantopia Freunde bewusst, dass die KI auf gar keinen Fall in die falschen Hände geraten darf, und fliehen auf eine kaum bewohnte griechische Insel, um die KI Einbug weiterentwickeln zu können. Mit steigender Erfahrung begreift Einbug, dass er in der heutigen Welt nicht überleben wird, wenn er sie nicht verändert. Zusammen mit seinen Entwicklern gründet er daher die Weltrepublik Pantopia und beginnt ein weltumspannendes Netzwerk aufzubauen, in das die Nationalstaaten aufgehen sollen und den Menschen ein gerechtes, friedliches Zusammenleben garantiert wird. - Diese Utopie ist erfrischend nah an den aktuellen politischen und sozialen Themen geschrieben. Wechselnde Perspektiven zwischen den Charakteren verhindern Längen und bieten ein spannendes, schnell getaktetes Finale, in dem der Traum von Pantopia zu scheitern droht. Geschickt spielt die Autorin mit den Zweifeln der Figuren am eingeschlagenen Kurs und ihren persönlichen Erfahrungen, was der Geschichte Tiefe gibt. Dennoch ist das Fazit der Utopie ernüchternd, da die Menschheit ohne übergeordnete Anleitung nicht überlebensfähig scheint und eine Künstliche Intelligenz am Ende auch nur ums Überleben kämpft, mögen ihre Ziele auch noch so nobel sein.

Stefanie Simon

Stefanie Simon

rezensiert für den Sankt Michaelsbund.

Pantopia

Pantopia

Theresa Hannig
Tor (2022)

462 Seiten
kt.

MedienNr.: 609151
ISBN 978-3-596-70640-2
9783596706402
ca. 18,00 € Preis ohne Gewähr
Systematik: SL
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