Die feinen Fäden der Magie

Dieser Fantasy-Roman knüpft sieben Jahre später an die magische Londoner Welt in der „Weltenwanderer-Trilogie“ („Vier Farben der Magie“ (Bespr. online), „Die Verzauberung der Schatten“, „Die Beschwörung des Lichts“) der Bestsellerautorin aus den USA an. Die Kenntnis der Trilogie ist sicher hilfreich, da man dann schneller mit den vielen Protagonisten in unterschiedlichen Erzählebenen vertraut ist; es ist aber auch nicht zwingend notwendig. Im ersten Kapitel ist eine kurze Rückschau unter dem Titel „Sieben Jahre davor“ angelegt, um den Start in den 730 Seiten starken Roman zu erleichtern. Die Stadt London gibt es mit dem Grauen London, dem Weißen London, dem Roten London und dem Schwarzen London vier Mal und nur Kell Maresh und Deliah Bard, die letzten Antari, können zwischen den magischen Welten wandern. Leider schwindet die Magie immer mehr, d.h. immer mehr Menschen ohne Magie werden geboren. Und bestimmte Kreise, so die geheime Organisation „die Hand“ im Roten London, machen den König Rhy und seinen Partner Alucard dafür verantwortlich und planen einen Umsturz. Als die Rebellen ein mächtiges Artefakt stehlen, droht der Untergang des Reiches und die Antari machen sich auf die actionreiche Suche. Und dann gibt es noch als neue Protagonistin die Tüftlerin Tes, die mit ihren Augen die magischen Fäden von Gegenständen erkennen und reparieren kann, die dadurch für die Antari zur Bedrohung wird. Außerdem die junge Diebin Kosika aus dem Weißen London, die ihren Platz in der Welt sucht. Wenngleich ohne die Kenntnisse aus der Vorgänger-Trilogie und die langatmige Einführung in den verschiedenen Londons ein gewisses Durchhaltevermögen vonnöten ist, bis sich die Erzählfäden (wie die magischen Fäden) verweben und die Geschichte in Schwung kommt, ist das Buch für alle Fantasy-Regale auf der Suche nach unterhaltendem Nachschub gerne empfohlen.