Kindheit

Peggy Parnass, vielseitige Künstlerin, erzählt aus ihrer Kindheit. Als Juden in der Nazizeit verfolgt, werden sie und ihr kleiner Bruder nach Schweden "verschickt", wo sie in zwölf Pflegefamilien lebte, bevor sie zu ihrem Onkel nach London kam. Kindheit Peggy hat ihre Erinnerungen genau so zu Papier gebracht, wie sie einem eben in den Sinn kommen: Splitter einer Szene tauchen auf, eine Erinnerung assoziiert die nächste. So springt die Erzählung zeitlich, thematisch und stilistisch von einem Bruchstück zum anderen. Manchmal werden sie aus erwachsener Sicht reflektiert, manchmal ist das spürbare Leid verdrängt oder in umschriebener Weise angedeutet, manchmal in brutaler Selbsterkenntnis geschildert. Und so entsteht mit der Mutter als Zentrum das Universum einer Kindheit zwischen unbedingtem Geliebtsein und lebensbedrohlichen Umständen. Von einer Künstlerin wurden farbenfrohe Holzschnitte geschaffen, die von meist grazilen Fantasiewesen, halb Mensch, halb Tier, immer aber prächtig gelockt, bevölkert sind. - Sicher kein Buch für ein breites Publikum, aber für Bibliophile ebenso wie für biographisch Interessierte oder Liebhaberinnen besonderer Geschichten ein ganz besonderer Höhepunkt.

Astrid Frey

Astrid Frey

rezensiert für den Borromäusverein.

Kindheit

Kindheit

Peggy Parnass. Mit Farbholzschnitten von Tita do Rêgo Silva
Fischer KJB (2014)

75 S. : zahlr. Ill. (farb.)
fest geb.

MedienNr.: 578821
ISBN 978-3-596-85672-5
9783596856725
ca. 14,99 € Preis ohne Gewähr

Borromäus-Altersempfehlung: ab 11
Systematik: K
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