Amelia

Als 1969 der Bürgerkrieg in ihrem Belfaster Arbeiterviertel wütet, ist die 8-jährige Amelia, die mit ihren Geschwistern bei ihren Eltern lebt, auf sich allein gestellt, denn jeder in der Familie geht seiner eigenen Wege. Amelia zählt mit ihren Freunden die durch die Bomben zerstörten Gebäude, malt sich aus, wann ihr eigenes Haus brennt und wer wohl als Nächstes stirbt. Worum es eigentlich geht, ahnt sie erst, als ihr der britischen Armee angehörender Cousin von der Familie geschnitten wird, ihr Bruder ihre gesammelten Gummigeschosse stiehlt, um sie den Briten zu verkaufen und ihr Vater einen IRA-Mann tötet. Auch in der Familie herrscht Gewalt, sodass Amelia magersüchtig wird und zu Alkohol greift, um ihren traumatischen Erlebnissen zu entkommen. Vor dem Hintergrund des Nordirlandkonflikts beschreibt Burns die traumatischen Erlebnisse einer Heranwachsenden im Krieg - zunächst aus der Sicht des Kindes, dann aus der der rebellischen Jugendlichen, der psychisch Kranken und schließlich der genesenden jungen Frau. Ein spannender Roman, der aufgrund der sensiblen Beschreibung der Traumatisierungen durch Gewalt exemplarisch für Kinder mit Kriegserlebnissen überall auf der Welt steht.