Die marmornen Träume

Im Spätsommer 1939 ereignet sich in Berlin eine Serie sehr ähnlicher Morde. Die Opfer (allesamt aus der NS-Elite) waren in psychologischer Behandlung und haben dabei von ihren Träumen um einen "Marmormann" berichtet. SS-Offizier Franz Beewen muss Die marmornen Träume den Fall aufklären und bedient sich dabei eher widerwillig zweier psychologisch versierter Gehilfen: Minna von Hassel, deren Klinik den Machthabern ein Dorn im Auge ist, weil sie "lebensunwerte" Personen behandelt, sowie Psychoanalytiker Simon Kraus, der auch mit dem NS-Regime zu kämpfen hat. – Ob das neue Werk Grangés "so episch und böse wie nie" (Klappentext) ist, sei mal dahingestellt. Der Franzose (zuletzt: "Tag der Asche") beherrscht auf jeden Fall sein Metier, was er mit seinem ersten thematischen "Abstecher" in die jüngere deutsche Geschichte einmal mehr beweist. Gut recherchiert, atmosphärisch dicht, guter Spannungsbogen: viel mehr kann man von einem Thriller kaum verlangen.

Thomas Oberholthaus

Thomas Oberholthaus

rezensiert für den Borromäusverein.

Die marmornen Träume

Die marmornen Träume

Jean-Christophe Grangé ; aus dem Französischen von Ina Böhme
Tropen (2023)

680 Seiten
fest geb.

MedienNr.: 615039
ISBN 978-3-608-50171-1
9783608501711
ca. 26,00 € Preis ohne Gewähr
Systematik: SL
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