Der Blumensammler
Was haben der Flugschreiber eines vermissten Flugzeuges im Magen eines Wals, der Liebesbrief in einem Bibliotheksbuch, der seinen Entdecker Peter Manyweathers auf eine abenteuerliche Suche nach seltenen Blumen durch die ganze Welt führt, und die Erinnerungsfetzen im Kopf von Dove Gale an das Leben dieses Blumensammlers miteinander zu tun? Scheinbar laufen diese drei Erzählstränge des Romans berührungslos nebeneinander her, bis sich am Schluss doch alle Puzzleteile zu einem Bild zusammensetzen. Die Geschichte beginnt mit einem beinahe tödlich endenden Unfall im Ein-Mann-Tauchboot von Professor Cole, der dank eines sterbenden Wals wieder die Meeresoberfläche erreicht und in dessen Magen den Flugschreiber eines vermissten Flugzeuges findet. Sie setzt sich fort mit den Erinnerungsfetzen im Kopf von Dove Gale, der im Callcenter des Londoner Krankenwagen-Rettungsdienstes arbeitet. Diese Erinnerungen führen zum dritten Erzählstrang, dem Leben von Peter Manyweathers, der weltweit kaum noch zu findende exotische Pflanzen sucht, dabei einen bösartigen Rivalen und seine große Liebe kennenlernt. Dove Gale versucht verzweifelt herauszufinden, was seine Erinnerungen an das Leben dieses Unbekannten bedeuten und kommt auf die Spur eines verstummten Bewohners eines Altersheims. - Ein unterhaltsamer, fesselnder Roman, manchmal etwas unwahrscheinlich konstruiert, über Erinnerungen, Freundschaften, Verlust und Liebe. Gern empfohlen. (Übers.: Dorothee Merkel)
Gudrun Eckl
rezensiert für den Sankt Michaelsbund.
Der Blumensammler
David Whitehouse
Tropen (2018)
345 S.
fest geb.