Der Mann, der vergessen wurde
Immer öfter erlebt Jack Sjödell, dass er, kaum aus dem Blickfeld des Anderen verschwunden, vergessen ist. Seine Frau Aino erkennt ihn nicht mehr und wirft ihn sogar aus seinem eigenen Haus. Jack versteckt sich und wehrt sich nach Kräften gegen den psychischen Druck dieser Erfahrungen, indem er sich mit Nachforschungen über Schloss Myntholm, seinem Arbeitsplatz, beschäftigt. Schließlich muss er aber nachgeben und sucht Marie auf, die ihm in Stockholm schon zu verstehen gegeben hat, dass sie ihm helfen kann. Sie gehört zu einem "Verein der Vergessenen" und hilft Jack, ein neues Leben aufzubauen. Dann erfährt Jack aber, dass seine Frau schwanger ist. - Ein faszinierender Debütroman, mit sprachlich wunderbaren Personenstudien. Die Botschaft, um das zu kämpfen, was das eigene Selbst ausmacht, sich selbst nicht aus der Hand zu geben, wird gelungen über die einzelnen Charaktere transportiert. Dringend allen Beständen empfohlen!
Susanne Körber
rezensiert für den Borromäusverein.
Der Mann, der vergessen wurde
Mia Ajvide
Klett-Cotta (2014)
381 S.
kt.