Besser leben mit dem Tod oder wie ich lernte Abschied zu nehmen
Es ist eine ganz persönliche Hinführung zum Thema des Buches, die die Autorin in den ersten Kapiteln des Buches wählt: ihre eigene Geschichte. Denn ihr Umgang mit dem Sterben in ihrem familiären Umfeld, das sie als junge Frau erleben musste, steht für sie auch als Ausgangspunkt für ihr jetziges Verständnis von Sterben und Tod. Ihr Umgang war der für viele Menschen normale: der einer Flucht vor der Trauer, vor dem Thema Tod überhaupt, der des Übertünchens und Verdrängens. Die Erkenntnis, dass dies der falsche Weg ist, führte bei der Autorin zu einer radikalen Änderung - sie wurde Bestatterin. Im zweiten Teil des Buches, der sich den verschiedensten Arten des Abschiednehmens widmet, erzählt sie denn auch von Beobachtungen aus ihrer Tätigkeit, besonders aus der Arbeit mit den Hinterbliebenen. In teilweise anrührender, einfacher, nie aber banaler Sprache gelingt es ihr, besonders auch in den beiden abschließenden Kapiteln glaubwürdig und authentisch zu schildern, dass es besser ist, "mit dem Tod zu leben" und sich diese alte Weisheit nicht nur im Zusammenhang mit einem aktuellen Trauerfall bewusst zu machen. - Sehr zu empfehlen!
Susanne Elsner
rezensiert für den Sankt Michaelsbund.
Besser leben mit dem Tod oder wie ich lernte Abschied zu nehmen
Susanne Jung mit Nataly Bleuel
Klett-Cotta (2013)
216 S.
fest geb.