Die Herzen der Männer
Obwohl Nelson im Pfadfinderlager die meisten Auszeichnungen aller Teilnehmer erhält, bleibt die ersehnte Zuneigung seiner Kameraden und seines Vaters aus. Schon zu seinem 13. Geburtstag hatte Nelson 1962 alle Pfadfinderkameraden eingeladen, aber nur einer von ihnen kam kurz vorbei. Allein Pfadfinderführer Wilbur begegnet dem Jungen liebevoll und erkennt seine menschlichen Qualitäten. Jahre später ist Nelson davon überzeugt, Kameradschaft und Zuneigung nur zu erlangen, wenn er in die Armee eintritt. Gebrochen und einsam kehrt er aus Vietnam zurück und verdrängt seine Erlebnisse durch Drogenkonsum, bis er Wilburs Erbe als Pfadfinderführer antritt. Doch so, wie sein Leben aus den Fugen geraten ist, sind auch die Werte und Traditionen der Pfadfinder verloren gegangen. - Ein spannender Plot mit einfühlsam beschriebener Figuren, allen voran die des Protagonisten. Der Roman lebt von den unterschiedlichen Perspektiven der aus verschiedenen Generationen stammenden Figuren. Damit schafft Butler nicht nur das faszinierende Psychogramm eines Menschen, sondern auch ein vielschichtiges Panorama der US-Pfadfinderbewegung damals und heute. Eher als Bestandsergänzung. (Übers.: Dorothee Merkel)
Die Herzen der Männer
Nickolas Butler
Klett-Cotta (2017)
477 S.
fest geb.