Athos 2643

Im Jahr 2643 wird der Inquisitor Rüd Kartheiser auf den Neptunmond Athos entsandt. Als Spezialist für jegliche Form der Künstlichen Intelligenz soll er dort den Mord an einem Mönch aufklären, der mit großer Wahrscheinlichkeit von der KI getötet Athos 2643 wurde, die das kleine Kloster auf dem Mond am Leben hält. Unterstützt wird er dabei von seiner holographischen KI Zack. Was für Rüd eine letzte Routine-Mission sein sollte, bevor er zu höheren Aufgaben näher an die Erde versetzt würde, entpuppt sich als undurchschaubare Gemengelage und stellt ihn vor eine schwierige Gewissensfrage: Ab wann kann man bei einer KI von Schuld sprechen und würde sie das nicht unweigerlich zu einer menschlichen Daseinsform machen? - Der spannende Science-Fiction-Krimi hat in den Anfängen gewisse Ähnlichkeit mit dem Handlungsstrang von "Der Name der Rose", entwickelt sich dann jedoch zu einer faszinierenden, ganz eigenen Geschichte. Alles dreht sich um die Fragen, wann eine Daseinsform als Mensch bezeichnet werden kann und wer das Recht hat, darüber zu entscheiden. Besondere Faszination bei der Suche nach einer Antwort, löst dabei die Tatsache aus, dass die Handlung aus Sicht der KI Zack geschildert wird. Eine lesenswerte Alternative zu den vielen Romanen rund um KIs, die man derzeit findet.

Stefanie Simon

Stefanie Simon

rezensiert für den Sankt Michaelsbund.

Athos 2643

Athos 2643

Nils Westerboer
Klett-Cotta (2022)

430 Seiten
kt.

MedienNr.: 999429
ISBN 978-3-608-98494-1
9783608984941
ca. 18,00 € Preis ohne Gewähr
Systematik: SL
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