Vom Verschwinden der Arten
In diesem Buch einer Biodiversitätsforscherin und einer auf internationale Politik spezialisieren Journalistin geht es um den Artenschwund, der die Lebensgrundlagen des Menschen zerstört, wenn ihm nicht so schnell als möglich entgegengesteuert wird.
Zunächst zeigen die beiden Autorinnen, dass etwa eine Million von insgesamt etwa acht Millionen bedroht sind, zum Teil wegen des Verlusts an Lebensraum, wegen des Klimawandels, aber auch wegen der rücksichtslosen Ausbeutung der Natur. "Es besteht kein Grund für Fatalismus, aber ein Gebot zur Eile", schreiben die Autorinnen am Ende und bringen zahlreiche Vorschläge, wie dem Artenschwund begegnet werden kann, z. B. durch verstärkten Ausweis von Schutzzonen, durch Vermehrung des Ökolandbaus, durch den Abbau naturschädlicher Subventionen, durch radikale Verminderung des Fleischkonsums, durch verstärkte Beschäftigung mit der Natur auch in den Medien, durch verbesserte Begrünung in den Städten. Die Autorinnen haben ihre Aussagen mit zahlreichen Literaturzitaten untermauert und zeigen, was von politischer und wirtschaftlicher Seite aber auch von jedem Einzelnen getan werden muss. Ein fundierter Beitrag zu einem höchst aktuellen Thema, breit zu empfehlen.
Michael Mücke
rezensiert für den Sankt Michaelsbund.

Vom Verschwinden der Arten
Friederike Bauer, Katrin Böhning-Gaese
Klett-Cotta (2023)
255 Seiten
fest geb.
Auszeichnung: Sachbuch des Monats