Wilde Erbsen

Eine passionierte Saatgutzüchterin, muss nach einer gelungenen neuen Kürbiszucht verkraften, dass andere Züchter ihr zuvorgekommen sind. Damit sind sieben Jahre Anstrengung unnütz. Die Protagonistin Elke, deren Zuchtaktivitäten und Naturinteressen Wilde Erbsen auch eine Verarbeitung der eigenen sexuellen Unbehaustheit sind, verkauft die Anteile am Unternehmen und widmet sich dem Versuch, eine alte Erbsensorte wieder auszuwildern, ihr sämtliche auf Ertrag und Wirtschaftlichkeit ausgerichtete Veränderungen wieder zurückzüchten. Dieses einsame und langwierige Unterfangen Elkes kreuzt die Autorin der Geschichte von Ra. Diese versucht als binäres Lebewesen mit wenigen Erbsenkeimlingen den Hungertod einer Menschengruppe zu verhindern und wird dabei von ihren Ahnen begleitet. - Ein handlungsarmer, gedanklich herausfordernder Roman, in weiten Teilen eher ein Essay, der das verbreitete Lexikonwissen um Mythen und Mystik um die noch jungen Kenntnisse von sexueller und sozialer Binarität ausweitet. - Für gedanklich experimentierfreudige Lesende mit guter Lesekondition.

Rolf Pitsch

Rolf Pitsch

rezensiert für den Sankt Michaelsbund.

Wilde Erbsen

Wilde Erbsen

Mariken Heitman ; aus dem Niederländischen von Christiane Burkhardt
Klett-Cotta (2024)

266 Seiten
fest geb.

MedienNr.: 618705
ISBN 978-3-608-98733-1
9783608987331
ca. 24,00 € Preis ohne Gewähr
Systematik: SL
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