1965 - Rue de Grenelle
Im Jahr 1965 reist der deutsche Student Steffen nach Paris, um an der Aufnahmeprüfung einer Eliteuniversität teilzunehmen. Er wohnt bei seinem alten Jugendfreund André und verliebt sich in die Jüdin Sarah. Doch bei diesem Besuch ist vieles anders. André verhält sich abweisend, umgibt sich mit geheimnisvollen Menschen und arbeitet an einem geheimen Projekt. Durch Zufall findet Steffen heraus, dass sein Freund eine detaillierte Karte des Pariser Untergrunds zeichnet. Sarah dagegen will mit dem Filmemacher Mehdi Ben Barka über ein Projekt sprechen. Aus Liebe und Neugierde verzögert Steffen seine Abreise immer wieder. Dadurch gerät er in Lebensgefahr und zwischen die Fronten arabischer und jüdischer Geheimdienste ... - Nach "Hotel Van Gogh" (BP/mp 13/338) erneut ein spannender Roman vor historischem Hintergrund aus der Feder von J.R. Bechtle. Dieses Mal geht es um die bis heute ungeklärte Ermordung des marokkanischen Oppositionellen Mehdi Ben Barka. Der Autor entführt den Leser in das Paris der 60er Jahre, inklusive der Pariser Unterwelt, und lässt auch den (Nicht-) Umgang Deutschlands mit der eigenen Nazi-Vergangenheit nicht aus. Politische Intrigen, Liebe und Verrat, gewürzt mit einer guten Portion Geschichte - für alle Bestände geeignet.
Tanja Bergold
rezensiert für den Sankt Michaelsbund.
1965 - Rue de Grenelle
J. R. Bechtle
Frankfurter Verl.-Anst. (2015)
350 S. : Kt.
fest geb.