Ich werde da sein, wenn du stirbst
Wie begleite ich einen Sterbenden zu seinem Tod? Dies zählt zu den intimsten und einschneidendsten Erfahrungen eines Menschen, in diesem Fall einer jungen Studentin in Wien. Marie-Sophie Lobkowicz, Nachfahrin eines Adelsgeschlechtes aus Böhmen, hat
mit ihrem ersten Buch "Ich werde da sein, wenn du stirbst" eine Liebesgeschichte erzählt, die auf eindringliche Weise von der Verbundenheit zweier Menschen zeugt, denen nur kurze Zeit bleibt, ihre Zuneigung zu leben. Der Mann, Conte, ist krebskrank. Marie, die er in Wien kennenlernt und die seine Freundin wird, hofft bis zuletzt auf Besserung. In tagebuchähnlicher Form und in tiefer christlicher Demut beschreibt die Autorin die letzten Monate im Leben ihrer großen Liebe. Voller Gefühl und doch schnörkellos wird der Leser in die Gedankenwelt der jungen Frau geführt. Man wünscht ihr eine glückliche Nachricht in dieser einzigartigen Liebesgeschichte und muss doch hilflos lesen, wie Conte stirbt. Der Autorin ist zu wünschen, ihre Begegnungen auch in Zukunft mit derselben Kraft zu beschreiben, wie ihr dies in ihrem Erstlingswerk gelungen ist.
Barbara Kefer
rezensiert für den Borromäusverein.

Ich werde da sein, wenn du stirbst
Marie-Sophie Lobkowicz
Pattloch (2008)
223 S.
fest geb.