Das 4. Lebensalter

Die Kunst des Alterns im letzten Viertel des Lebens ist in unserer automatisierten, zertifizierten Pflegeindustrie verlorengegangen, meint Reimer Gronemeyer. Wer aus dem Idealbild des fitten Alten herausfällt, beispielsweise durch Demenz, wird zum Das 4. Lebensalter ökonomisch interessanten Patienten. Drastisch drückt es Gronemeyer aus: Pflegebedürftige sind ein Wachstumsmarkt! Doch haben wir Demenz nicht überhaupt erst zu einer Krankheit gemacht? Sollten wir die verwirrten Alten nicht besser in unseren Alltag integrieren, wie dies bis vor wenigen Jahrzehnten noch selbstverständlich war? Neben vielen Fakten und einem interessanten Rückblick in die Geschichte wirft Gronemeyer vor allem provozierende Fragen auf. Das Buch rechnet mit unserem Gesundheitssystem ab, es verärgert, es macht betroffen und es drängt, nach sozial verträglichen Alternativen zu suchen. Mindestens aber lernen wir, Demenz unter einem anderen Blickwinkel zu sehen. Ein wichtiges Buch, das zur Diskussion anregt!

Lieselotte Banhardt

Lieselotte Banhardt

rezensiert für den Borromäusverein.

Das 4. Lebensalter

Das 4. Lebensalter

Reimer Gronemeyer
Pattloch (2013)

302 S.
fest geb.

MedienNr.: 367440
ISBN 978-3-629-13010-5
9783629130105
ca. 19,99 € Preis ohne Gewähr
Systematik: Na, So
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