Das Zimmer

Der Ich-Erzähler Björn tritt eine neue Stelle in einer Behörde an, fest entschlossen, dort Karriere zu machen und eine einflussreiche Position zu erlangen. Von Anfang an stößt er aber mit seinem Perfektionismus und befremdlichem Verhalten die Das Zimmer Kollegen im Großraumbüro vor den Kopf. Als er eines Tages ein leer stehendes Arbeitszimmer entdeckt, wird er von dessen Ordnung und Ruhe unwiderstehlich angezogen. Immer öfter hält er sich in dem Zimmer auf. Zunehmend fühlen sich die Kollegen von seinem bizarren Verhalten gestört - nach deren Meinung existiert das Zimmer nur in Björns Vorstellungswelt. Ein innerbetrieblicher Streit um das geheimnisvolle Zimmer bricht aus. Dann zeigt Björn, was er auf dem Kasten hat, die Geschichte nimmt eine unerwartete Wendung und es bleibt bis zum Schluss hoch spannend. - Mit einer Prise Kafka zeigt sich hier der schwedische Autor und erfolgreiche Schauspieler Jonas Karlsson als ein Meister der Dramaturgie. Raffiniert schildert er das Geschehen ausschließlich aus der Innenperspektive der Hauptfigur, wodurch den Leser ein leicht klaustrophobisches Gefühl beschleicht. Gekonnt nimmt der Autor die moderne Arbeitswelt aufs Korn. In Deutschland war Jonas Karlsson in mehreren Rollen für Fernsehen und Kino zu sehen. 2009 erschien seine erste Sammlung von Kurzgeschichten auf Deutsch, kongenial übersetzt von Paul Berf. Für Liebhaber psychologischer Romane ein Genuss. Ab mittleren Beständen empfohlen.

Maria Holgersson

Maria Holgersson

rezensiert für den Borromäusverein.

Das Zimmer

Das Zimmer

Jonas Karlsson
Luchterhand (2016)

172 S.
fest geb.

MedienNr.: 585657
ISBN 978-3-630-87460-9
9783630874609
ca. 17,99 € Preis ohne Gewähr
Systematik: SL
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