Straus Park

Der reiche Amerikaner Amos, Erbe eines Kunsthandelsimperiums, sucht Halt und Geborgenheit im Leben bei Frauen, die in phasenweise glücklich machen, befriedigen oder gefangen nehmen. So treten Farren, Alison und Julie in sein Leben. Farren und Amos gehen eine Ehe ein, da sie sich ein Täuschen nicht eingestehen wollen, woraufhin die Beziehung scheitert. Alison bietet Amos Ablenkung und in der Britin Julie, die aus universitärem Interesse an der Kunstsammlung bei Amos anklopft, erkennt er die Frau seiner Sehnsüchte. Obwohl verlobt, entspinnt sich eine zarte Liaison mit Julie und der Abschied vor dem Heimflug nach England beendet den ersten von drei Teilen dieses Romans. Ein Zeitsprung versetzt den Leser vermeintlich übergangslos in die 30er Jahre des erstarkenden Nationalsozialismus nach Deutschland und die Niederlande. Das Schicksal des jüdisch-stämmigen Paares Charlotte und Markus und deren moralisch aufwühlende Überlebenstaktik steigern die Spannung, erahnt der Leser nunmehr, welche Verbindung sich zum ersten Teil des Romans auftut. Auch hier endet der biographische Einblick abrupt mit der Emigration in die USA, bevor nun Julies Geschichte in Großbritannien im dritten Teil der Erzählung aufgefächert wird und sich rückblickend die Mosaiksteine zu einem Ganzen zusammensetzen. - Kunstvoll strukturiert und zunehmend beeindruckend gelingt es Gronda sprachlich sehr differenziert, Menschen und Geschichte darzustellen, ohne abschließende Urteile zu fällen. Was bleibt, ist die Erkenntnis, dass der Fortgang der Geschichte nur dialektisch zu denken ist. Daraus seine Schlüsse zu ziehen oder an Gewissheiten zu zweifeln bleibt dem Rezipienten überlassen. Spannend und besonders. (Übers.: Marlene Müller-Haas)