Das Dummgeheuer Bumm
Das sog. "Dummgeheuer Bumm" ist bei Erwachsenen nicht sehr beliebt, dabei können sie es nicht einmal sehen; aber sie ahnen, dass es existiert und dass es verantwortlich ist für das, was sie im kindlichen Verhalten nicht schätzen: Krach machen, nicht
brav sein. Kinder, die seiner bedürfen, weil sie entsprechende Erwachsene haben (hier als ältlich, bieder, eher spießig dargestellt) sehen es als zottiges, bärenähnliches, blaues Wesen mit roter Clownsnase; es animiert zu allem, was Kindern Spaß macht, gerne auch Regelverstöße. - Die sehr reduzierten Bilder illustrieren die entsprechenden Spielsituationen in skizzenhaftem zeichnerischem Stil, der Farbe hauptsächlich nur für die Hauptpersonen vorsieht. Die Wirkung auf das Kind ist deutlich: zunächst ohne Körperspannung und eher schüchtern wirkend, steht das Mädchen am Ende selbstbewusst mit Outdoorkleidung und entschlossener Körperhaltung vor seinen missmutigen Eltern - das Dummgeheuer macht sich auf zum nächsten Kind. Die Botschaft ist klar, doch wer ist die Zielgruppe für dieses Bilderbuch? Vermutlich eher Erwachsene, denn die sind es ja, die durch ihr Verhalten die Persönlichkeitsentwicklung eines Kindes beeinflussen. Für Kinder ist das Buch eher ungeeignet.
Birgit Karnbach
rezensiert für den Borromäusverein.

Das Dummgeheuer Bumm
erzählt und ill. von Helme Heine
Coppenrath (2017)
[16] S. : überw. Ill. (farb.)
fest geb.
Borromäus-Altersempfehlung: ab 4