Überman

Simon Peters hat sein Geld bei dubiosen Anlagegeschäften verloren, die ihm sein griechischer Berater empfohlen hat. Plötzlich hat er fast 22.000 Euro Miese auf dem Konto und kriegt nirgendwo mehr Kredit. Niemand soll davon erfahren, aber dadurch Überman wird sein Leben zunehmend kompliziert. Außerdem mutiert er immer mehr zu einem arroganten Schnösel, unausstehlich und cholerisch, der nur noch in Schimpfkanonaden denkt, seine Freunde schlecht behandelt und sie kaltschnäuzig hintergeht. Als alle sich von ihm abwenden und seine Freundin Annabelle ihn verlässt, schmiedet Simon einen verrückten Plan, um allen zu zeigen, wer er wirklich ist. - Diese in vielen Einzelheiten haarsträubende Geschichte lebt von der übertrieben schnodderigen Sprache und den Wortspielereien. Allerdings sind es wohl eher die jüngeren männlichen Leser, die sich über diesen Sprachstil amüsieren können und die sich auch von einem Vokabular, das von furzen, rotzen, verschissen u.ä. nur so wimmelt, nicht abschrecken lassen. Für viele Leser wird es allerdings schlichtweg nicht ausreichen, Schimpfworte aneinanderzureihen, wie etwa 'Scheiß-Britenschwuchtel-Nazi-Drecks-Teig-Mist-Rezept', um einen Lacher zu landen. Der Roman erreicht in keiner Weise das Niveau der Vorgängerbände, wird aber wohl überall nachgefragt werden.

Ulrike Braeckevelt

Ulrike Braeckevelt

rezensiert für den Borromäusverein.

Überman

Überman

Tommy Jaud
Scherz (2012)

352 S. : Ill.
fest geb.

MedienNr.: 373408
ISBN 978-3-651-00032-2
9783651000322
ca. 16,99 € Preis ohne Gewähr
Systematik: SL
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