Die schwangere Madonna
Josef, freier Mitarbeiter beim Rundfunk, verliert seine Arbeit; Maria, Schülerin, von ihrem Religionslehrer offensichtlich geschwängert, versucht vergeblich diesen mit ihrer Situation konfrontieren; beide treffen zufällig im Auto des Lehrers aufeinander und begeben sich auf eine mehr oder weniger abenteuerliche Flucht durch Italien. Dabei lernen sie unterschiedliche Menschen kennen, die die Reise zum Erlebnis für die Protagonisten und den Leser machen. Auch um Piero della Francescas Bild "Die schwangere Madonna" kreist die Reise. Erzählt wird die Geschichte von Josef als "literarisches Roadmovie" (so der Verlag) in Rückblende, da er im Gefängnis sitzt und dem Commissario zu erklären versucht, wie sich die Ereignisse aus seiner Sicht zugetragen haben. Josef und Maria verstehen sich, dennoch kommt keine vernünftige Kommunikation zustande. Schließlich eskaliert die Situation und der Roman endet überraschend. - Peter Henisch erzählt von der Konfrontation der jungen Handy-Generation mit einer älteren Generation, die sich noch an anderen Formen der Verständigung orientiert, und davon, dass beide nicht zueinander finden. Ein aktueller Roman, sehr zu empfehlen.
Wilfried Funke
rezensiert für den Sankt Michaelsbund.
Die schwangere Madonna
Peter Henisch
Residenz-Verl. (2005)
345 S.
fest geb.