Schneeweißchen und Partisanenrot

Der antifaschistische Partisanenkampf - ein tragisch-komisches Abenteuer? Der bulgarische Autor (Jahrgang 1966) bietet eine eigenwillige Betrachtung eines ideologisch besetzten Themas an. Ausdrücklich als "literarische Fiktion" deklariert, erzählt Schneeweißchen und Partisanenrot er von zwei Gymnasiastinnen, die sich 1943 den Partisanen anschließen. Den "Waldleuten", die von dem in Moskau geschulten Kommissar Medved geführt werden, fällt es zunächst schwer, die vom Paradies UdSSR träumenden Zwillinge als Kämpferinnen zu akzeptieren. Ihr Wagemut jedoch überzeugt die Männer. Sie entledigen sich einer kriminellen Bande, baden in einem Schlangenteich und erbeuten zwei prall gefüllte Geldtaschen. Als die von der Polizei verfolgte Gruppe aufgerieben wird, begleiten sie den verwundeten Medved, der über sibirische Arbeitslager berichtet und somit ihre sowjetfreundlichen Illusionen zerstört. - Der in Sofia lebende Autor stellt die aus wohlsituierten Verhältnissen stammenden Schwestern ins Zentrum seines episodenreichen, Märchenelemente verarbeitenden Romans. An ihrer Seite agieren Protagonisten, deren z.T. skurrile Ansichten und Aktionen den Unterhaltungswert einer ungewöhnlichen, zu empfehlenden Milieustudie ausmachen. (Übers.: Alexander Sitzmann)

Kirsten Sturm

Kirsten Sturm

rezensiert für den Sankt Michaelsbund.

Schneeweißchen und Partisanenrot

Schneeweißchen und Partisanenrot

Alex Popov
Residenz-Verl. (2014)

325 S.
fest geb.

MedienNr.: 403157
ISBN 978-3-7017-1620-3
9783701716203
ca. 24,00 € Preis ohne Gewähr
Systematik: SL
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