Vía de la plata - Der Jakobsweg
Die Wienerin Eva Gruber (*1963) ist die tausend Kilometer auf dem Jakobsweg "Vía de la Plata" vom andalusischen Sevilla im Süden Spaniens bis ans "Ende der Welt" (Finisterre) in der äußersten nordwestlichen Ecke des Landes allein und mit Wanderrucksack gepilgert. Sie beschreibt die Strecke und ihre Erlebnisse, die sie dabei auf den dazu nötigen 46 Etappen Tag für Tag gehabt hat, recht eingehend und anschaulich. Geschichtsträchtige Städte an der Strecke wie Sevilla (Andalusien), Zafra, Villafranca, Mérida und Cáceres in der Provinz Extremadura, Salamanca und Zamora in Castilla y León und schließlich Ourense und Santiago in Galicien werden breiter geschildert, so dass der Leser auch einen Überblick über bedeutende historische Ereignisse und Orte des Landes bekommt. Neben der eingehenden Schilderung der Landschaften, Naturphänomene (mit viel Regen), Herbergen und seelischer Abläufe der Pilgerin spielt die Begegnung mit Mitpilgern in dem opulenten Band eine relativ geringe Rolle. Eindrucksvoll aber sind die beiden Bildleisten, die am oberen und unteren Rand aller Druckseiten die Erzählung illustrieren: von der Autorin selbst "geschossene" brillante Farbfotos von Landschaften, Vegetation, Kulturmonumenten und Menschen am Weg als große Bilder (oben) und briefmarkenkleine Zierleisten am unteren Rand. Schon beim Durchblättern der ca. 150 Seiten wird mancher Lust auf diese Wanderstrecke spüren oder sich an ähnliche Erlebnisse erinnern. - Für Büchereien eine attraktiv aufgemachte Ergänzung zu den Beständen über den "Jakobsweg".
Georg Bergmeier
rezensiert für den Sankt Michaelsbund.
Vía de la plata - Der Jakobsweg
Eva Gruber
Tyrolia-Verl. (2010)
159 S. : überw. Ill. (überw. farb.), Kt.
fest geb.