Ich sage Hallo und dann nichts

Der seit 2021 verliehene österreichische „Christine-Nöstlinger-Preis“ geht in 2023 an die renommierte Autorin und Theaterregisseurin Lilly Axster, die mit vorliegender Geschichte ein weiteres beachtenswertes Jugendbuch über pubertäre (geschlechtliche) Ich sage Hallo und dann nichts Identitätsfindung, Freundschafts- und Familienbande vorlegt. Die 15-jährige Jecinta ist ein typisches Sandwich-Kind zwischen großer Schwester und kleinem Bruder und „bietet keinerlei Anlass zur Sorge“. Alles läuft unauffällig normal in ihrem Schul- und Familienleben, sie erscheint offen und unkompliziert. Aber sie hat es gründlich satt als Mittelkind im ewigen Mittelfeld. Sie will sich „neu erfinden“, wirft alles über Bord und will NICHTS mehr sein, tun und haben. Kein Gruppenzwang, keine Chats und Apps und Foren und keine angesagten Markenklamotten mehr: keine Anpassung. Selbst ihren Namen verkürzt sie auf J. Doch auch mit dieser Radikalkur ändert sich nicht viel, bis eines Tages Leonie in ihre Klasse kommt und die beiden Teenager vorsichtig Freundschaft schließen. Doch die neue Freundin, die in einer therapeutischen Wohngemeinschaft lebt, bleibt für Jecinta verwirrend mit ihren unterschiedlichen, wechselnden Persönlichkeiten. Da scheint NICHTS auf VIEL zu treffen. Als sich dann noch die Eltern von Jecinta trennen und die Familie sich in zwei Wohnungen aufteilen wird, kommt mehr Bewegung in ihr pubertäres Leben, als ihr lieb ist. – Einfühlsame Beschreibung einer verwirrenden Gefühlslage einer 15-Jährigen zwischen Umbrüchen bei Freund:innen und Familie auf der Suche nach Konstanten und Liebe.

Karin Steinfeld-Bartelt

Karin Steinfeld-Bartelt

rezensiert für den Borromäusverein.

Ich sage Hallo und dann nichts

Ich sage Hallo und dann nichts

Lilly Axter
Tyrolia-Verlag (2023)

194 Seiten
fest geb.

MedienNr.: 752173
ISBN 978-3-7022-4153-7
9783702241537
ca. 18,00 € Preis ohne Gewähr
Systematik: J
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