Wer hat das Ave Maria geklaut?
Die bekannte Eurovisionshymne aus dem Fernseher war als Einleitung zu festlicher Kirchenmusik von Charpentier gedacht. Das "Largo" von Händel war ursprünglich eine weltliche Opernmelodie in der Oper Xerxes. Der folkloristische Türkenmarsch von Mozart entstammt einer Sonate des Meisters. Das tieftraurige Gebet einer Jungfrau für ihren kranken Vater von Schubert kommt heute als "Ave Maria" bei vielen Hochzeiten zum Einsatz. Der Klaviervirtuose Liszt schrieb drei Liebesträume, heute in gesungener Version weit weniger zu hören als die reine Klavierfassung. Der 1928 entstandene "Bolero" von Ravel erreichte eine universelle Bekanntheit und Beliebtheit, obwohl ihn sein Schöpfer nur als kompositorische Studie, "nichts als ein langes, progressives Crescendo" bezeichnete. Dieses Buch will eine Wanderung durch die Musikgeschichte mit 25-maligem Halt bei "Musikikonen" sein. Es ist zu den fünf ernsthaft informativen Musikbüchern des Musikers und Theologen Peter Paul Kaspar eine schmunzelnde Zugabe. - Ein interessantes Lesebuch für viele Musikfreunde.
Georg Roth
rezensiert für den Sankt Michaelsbund.
Wer hat das Ave Maria geklaut?
Peter Paul Kaspar
A. Pustet (2016)
143 S. : Ill.
fest geb.